Wie entsteht Schimmelpilzbefall?

Schimmelpilze haben einen sehr komplexen und anpassungsfähigen Stoffwechsel. Dadurch sind sie in der Lage die unterschiedlichsten Nährböden und Substrate als Nahrung zu nutzen. Eine Staubschicht beispielsweise kann als Nährboden ausreichen um ein Material zu besiedeln, wobei als Voraussetzung genügend Feuchtigkeit im Material vorhanden sein muss.  

Wie alle Mikroorganismen haben auch Schimmelpilze eine geringe Toleranz gegen Trockenheit. Dem zufolge gibt es eine bestimmte Schwankungsbreite und so besiedeln manche Schimmelpilzarten trockene und andere Arten feuchtere Substrate.

 

Darstellung der schimmelpilzgefährdeten Wandflächen mit einer Thermografiekamera am Beispiel: Wandseite innen - Schimmelbefall einer Gebäudeecke

  

(Links das Normalbild und rechts das Thermogramm. Die grüne Signalfarbe markiert die gefährdete Wandfläche mit angegebenen Temperaturmarkern)

 

Eine Schimmeldiagnose enthält Ergebnisse und Aussagen zu:

1. Feststellung der Gesundheitsgefährdung und Beurteilung des Schimmelpilzbefalls aus hygienischer Sicht und ob von ihm eine Gesundheitsgefahr ausgeht.

wichtiger Hinweis!
Eine Untersuchung der Schimmelpilzart (Probenentnahme) sollte durch ein geprüftes und zugelassenes Labor erfolgen. Denn eine Belastung, besonders problematischer Schimmelpilze (Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus, Stachybotrys chartarum) können eine cancerogene (krebserregende) Wirkung über die Luftwege haben! Dieses Wachstum muss unmittelbar unterbunden werden!

 

2. Bewertung d. Oberflächenschäden: großer Schaden = große Biomasse-Oberflächenschaden > 0,5 m²

3. Gefährdungsbeurteilung / Feststellung der Dringlichkeit einer Sanierung der Schimmelpilzquelle

4. Ursache für Schimmelpilzwachstum

- Untersuchungsmerkmale:

Gebäude innen: Heizungsanlage, Lüftungsanlage, Heizflächen-Wämestrahlung bzw. Anordnung der Heizkörper-Luftzirkulation, Hindernisse vor Außenwänden (z.B. Vorhänge, Möbel),  offensichtliche Feuchtigkeit z.B. aufsteigende Feuchtigkeit (Baufeuchte)


Gebäude außen: Besichtigung auf Feuchtigkeit, Bauschäden z.B. Dachrinnen, Fallrohre, fehlender Putz usw. 
Nutzerverhalten: Lüftungsverhalten, Verhalten beim Kochen und Wäschewaschen bzw. - trocknen, Körperpflege

- gemessene Einflussgrößen des Raumklimas/Baukörper: von ihnen hängt das Wohlbefinden und die Leistungskraft des Nutzers ab

  • Raumlufttemperatur
  • Oberflächentemperatur der Außenwände an der ungünstigsten Stelle -Ist das Klima und die Behaglichkeit im Gebäude durch kalte Wandflächen gestört?
  • Luftfeuchte
  • Holzfeuchte in Bauelementen z.B. Türen
  • eventuell vorhanden Feuchtigkeit im Bauwerk
  • Taupunktausfilterung (Schimmelpunkt) mit einer Thermografiekamera = bildliche Darstellung


5. Berechnung des Temperaturfaktor fRsi

Der Temperaturfaktor fRsi ist eine objekt- und detailspezifische Konstante und kann nach DIN EN ISO 10211-2 Wärmebrücken im Hochbau berechnet, oder am Objekt gemessen werden.

DIN 4108-2:
"Der Temperaturfaktor fRSi muss an der ungünstigsten Stelle die Mindestanforderung fRSi > 0,7 erfüllen.
Fenster sind davon ausgenommen."

Ist fRSi < 0,7 können Lebensbedingungen für Schimmelpilze, in Abhängigkeit vieler Faktoren, entstehen.

 

6. Empfehlung

  • labortechnische Schimmelpilzanalyse im Institut für Holztechnologie Dresden
  • Sanierung nach „Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden“ vom Umweltbundesamt (Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes)


Kann ich Ihnen mit einer Schimmeldiagnose helfen? Kontaktieren Sie mich!